Liebe Kolleginnen und Kollegen,
Gestern, am 12. Februar, wurde die 5. Verhandlungsrunde der Kollektivvertragsverhandlungen mit der Sozialwirtschaft Österreich nach 15 Stunden ohne Ergebnis von den Arbeitgebern beendet. Leider wurden die drei Hauptforderungen der Arbeitnehmervertreung (faire Lohn- und Gehaltserhöhung, Besserstellung für Pflegeberufe und Arbeitszeitverkürzung) nicht ausreichend berücksichtigt.
Was bedeutet dieses Ergebnis für uns? In erster Linie bedeutet das, dass unsere Bemühungen leider nicht zu Ende sind, sondern jetzt in die nächste Runde gehen. Am Donnerstag finden, wie in der Betriebsversammlung beschlossen, erste Warnstreiks bei Rettet das Kind statt (MSB Deutschlandsberg, 8 – 11 Uhr; MSB Weiz und MSB Kapfenberg: 13 bis 16 Uhr). Dies wird Teil von österreichweit koordinierten Aktionen sein (siehe Info der GPA-djp)
Über weitere Schritte informieren wir in den nächsten Tagen,
euer Betriebsratsteam “Miteinand”
Details zu den Kollektivvertragsverhandlungen (Bericht des Verhandlungsteams)
Gestern, am 12. Februar, wurde die 5. Verhandlungsrunde der Kollektivvertragsverhandlungen mit der Sozialwirtschaft Österreich nach 15 Stunden ohne Ergebnis von den Arbeitgebern beendet. Wir merkten rasch, dass es für die Arbeitgeber schwer war, uns ein faires Angebot zu unterbreiten. Nach sehr langen Diskussionen in den eigenen Reihen, haben sie uns 3 unterschiedliche Angebote gelegt, die sich immer nur minimal von den vorherigen Angeboten unterschieden haben. Leider wurde auf unsere drei Hauptforderungen: faire Lohn- und Gehaltserhöhung, Besserstellung für Pflegeberufe und Arbeitszeitverkürzung nicht ausreichend eingegangen.
Lohn- oder Gehaltserhöhung (inkl. Zulagen) entweder:
Variante 1:
Erhöhung der kollektivvertraglichen Löhne und Gehälter: + 2,4 % aber mindestens 47.- Euro.
Erhöhung der IST-Gehälter: + 2,4 %
Erhöhung der „alten“ Tabellen: + 2,2 %
TransitmitarbeiterInnen: + 2,4%
Lehrlinge: + 100.- Euro in jedem Lehrjahr
Oder
Variante 2:
Erhöhung der kollektivvertraglichen Löhne und Gehälter: 2,45%
Erhöhung der IST-Gehälter: 2,45 %
Erhöhung der „alten“ Tabellen: 2,2 %
TransitmitarbeiterInnen 2,4%
Lehrlinge: + 100.- Euro in jedem Lehrjahr
Für die Pflegeberufe (GuKG-Novelle) ab 1. Oktober 2018
Für DGKP:
1 und 2 Gehaltsstufe: 60.- Euro
3 bis 5 Gehaltsstufe: 50.- Euro
6 bis 9 Gehaltsstufe: 40.- Euro
10- 13 Gehaltsstufe: 20.- Euro
ab der Gehaltsstufe 14: 10.- Euro
Für die Pflegeassistenz:
1 und 13 Gehaltsstufe: 20.- Euro
ab der Gehaltsstufe 14: 10.- Euro
Zu unserer Forderung nach einer ARBEITSZEITVERKÜRZUNG, gibt es nach wie vor kein Angebot!!!
Die Arbeitgeber können sich allerdings folgende Besserstellungen für Teilzeitbeschäftigte frühestens ab 1. Juli 2018 vorstellen.
Die zuschlagsfreien Stunden für Teilzeitbeschäftigte sollen reduziert werden, und unabhängig von der Dauer der Durchrechnung 16 Stunden betragen. Diese 16 Stunden wären weiterhin zuschlagsfrei (ohne 25% Zuschlag).
Das würde heißen:
ohne Durchrechnungszeitraum: es bleibt bei 2 Stunden pro Woche zuschlagsfrei
mit 2 Monaten Durchrechnungszeitraum: es bleibt bei 16 Std
mit 3 Monaten Durchrechnungszeitraum: statt 26 Stunden 16 Stunden zuschlagsfrei
mit 4 Monaten Durchrechnungszeitraum: statt 34 Stunden 16 Stunden zuschlagsfrei
mit 12 Monaten Durchrechnungszeitraum: nur für Kinderbetreuungseinrichtungen mit 11 Wochen Schließzeit statt 85 Stunden ebenfalls nur 16 Stunden zuschlagsfrei
Wir haben uns erlaubt, dieses AG-Angebot für unsere KollegInnen zu bewerten: Eine Arbeitnehmerin arbeitet in Teilzeit (mit einem dreimonatigen Durchrechnungszeitraum) mindestens 26 Stunden mehr als im Arbeitsvertrag vorgesehen ist. Für diese Arbeitnehmerin würde das AG-Angebot eine Verbesserung von 10 Stunden mit 25% Zuschlag bedeuten. Das heißt, sie würde für diese Mehrarbeit in 3 Monaten das Gehalt von 2,5 Stunden zusätzlich bekommen. Brutto wohlgemerkt!
Da die Arbeitgeber darauf bestanden haben, dass dies das letzte Angebot sei, haben wir dieses Angebot unserem großen Verhandlungsteam vorgestellt. Das Angebot wurde als völlig unzureichend empfunden und einstimmig vom großen Kollektivvertragsverhandlungsgremium abgelehnt.
Danach wurde das Ergebnis der Abstimmung den Arbeitgebern mitgeteilt, worauf diese die Kollektivvertrags-Verhandlungen für beendet erklärt haben. Es wurde kein neuer Termin vereinbart. Die beschlossenen und bereits vereinbarten Maßnahmen in den Betrieben werden durchgeführt.
Wir bedanken uns bei dir für die hervorragende Unterstützung in den letzten Tagen. Jetzt heißt es dran bleiben und nicht locker lassen! Unterstütze uns auch weiterhin, denn nur gemeinsam sind wir stark.