Liebe Kolleginnen und Kollegen,
Leider gab es auch in der dritten Runde der Kollektivvertragsverhandlungen für die etwa 100.000 Beschäftigten im privaten Gesundheits- und Sozialbereich (Sozialwirtschaft Österreich) keine Einigung. Die Verhandlungen wurden in der Nacht zum 31. Jänner nach 18 Stunden ergebnislos unterbrochen.
Das Angebot der Arbeitgeber für eine prozentuelle Lohn- und Gehaltserhöhung wurde von 2,37 Prozent auf 2,5 Prozent erhöht.
Dazu gibt es aus unserer Sicht einige Dinge zu sagen:
- Dieses Angebot ist weit von dem entfernt, was sich die Kolleginnen und Kollegen verdient haben. „Eine deutliche Erhöhung der Löhne und Gehälter und eine Verkürzung der Arbeitszeit ist in diesem Bereich mehr als gerechtfertigt, weil Anforderungen und Arbeitsdruck ständig steigen und das Einkommensniveau gegenüber anderen Branchen einen Aufholbedarf hat“, so der Verhandler der GPA-djp Reinhard Bödenauer. „Die Steuereinnahmen sprudeln gerade und es ist nicht einzusehen, dass für diesen gesamtgesellschaftlich so wichtigen Bereich nicht genügend Ressourcen vorhanden sein sollen“, ergänzt die neue Verhandlungsleiterin der ArbeitnehmerInnen Manuela Pachler. (siehe Website der gpa-djp)
- Das Ergebnis würde die Einkommensunterschiede zu anderen Bereichen noch mehr erhöhen (wer schmökern möchte, findet hier andere KV-Ergebnisse).
- Wie sich dieser Wert im Vergleich zur Steigerung der Lebenskosten bewegt, könnt Ihr im persönlichen Inflationsrechner für euch selbst ausrechnen.
- Das Argument (das oft von ArbeitgeberInnen kommt), wonach nur bezahlt werden könne, was von der öffentlichen Hand ausbezahlt wird (und es ja kein Geld dafür gibt), können wir so nicht gelten lassen: es ist die Aufgabe unserer ArbeitgeberInnen, dafür zu verhandeln, dass für die wichtigen Aufgaben im Sozialbereich mehr Geld zur Verfügung gestellt wird. Die Gewerkschaft und wir BetriebsrätInnen der Vereine des Dachverbandes werden unsere ArbeitgeberInnen bei diesen Verhandlungen selbstverständlich unterstützen.
Auch in anderen Bereichen (Arbeitszeitverkürzung, 6.Urlaubswoche, Verbesserung der Bedingungen für Pflege- und Betreuungsberufe, Vordienstzeiten) gab es keine Einigung. Mehr Details findet ihr hier.
Wie geht es weiter?
Nachdem am 29. Jänner bereits mehrere Aktionen in den Hauptstädten der Bundesländer stattgefunden haben, geht es jetzt darum, euch und KollegInnen in anderen Einrichtungen zu informieren. Deshalb finden in vielen Betrieben Betriebsversammlungen statt, so auch bei uns: wie schon angekündigt, laden wir euch herzlich zu einer der beiden Teilbetriebsversammlungen (Anmeldungen bitte bis 4.2.,12h) ein:
- Mittwoch, den 6.2.2019 ab 18 Uhr im Brauhaus Puntigam
- Donnerstag, den 7.2.2019 ab 17.30 Uhr in Kapfenberg, Hiaslwirt, Grazer Straße 55, Kapfenberg
Wir bitten euch, möglichst zahlreich daran teilzunehmen, da dies – neben der Information an euch – auch dazu dient, unseren Verhandlungspartnern bewusst zu machen, dass unsere Arbeitsbedingungen für uns MitarbeiterInnen ein wichtiges Thema sind.
Die vierte Kollektivvertragsverhandlung findet am 7. Februar statt; wir werden euch selbstverständlich danach informieren.