SWÖ-Kollektivvertragsverhandlungen unterbrochen – Betriebsversammlungen geplant

Ein finanzielles Angebot, dass für uns ArbeitnehmerInnen einen Kaufkraftverlust bedeuten würde, und ein völliges Ignorieren unserer sonstigen Forderungen bei der letzten Kollektivvertrags (KV)-Verhandlung, war die Ausgangslage für eine österreichweite BetriebsrätInnenkonferenz am 18. Jänner 2018 in Wien. Dort beschlossen wir gemeinsam weitere Schritte, durch die wir unseren Forderungen mehr Nachdruck verleihen wollen.

Die letzte Runde der Kollektivvertragsverhandlungen am 11. Jänner 2018 war aus der Sicht von uns ArbeitnehmerInnen leider nicht zufriedenstellend, und wurde daher bis zur nächsten Runde am 25. Jänner unterbrochen. Unsere Vertretung hatte an unsere Arbeitgeber die folgenden Forderungen (näheres dazu in den letzten Blogeinträgen zum Thema oder hier) gerichtet:

  • Eine deutliche Erhöhung der Realeinkommen
  • Die 35-Stunden-Woche bei vollem Lohn- und Gehaltsausgleich und Personalausgleich
  • Höhere Bezahlung für Pflege- und Sozialbetreuungsberufe

Die Arbeitgebervertreter haben uns zwar ein Angebot für eine Lohn- und Gehaltserhöhung gemacht, jedoch die beiden anderen Forderungen als unerfüllbar abgetan. Das Angebot der Arbeitgebervertreter lautet 2,1 Prozent auf die kollektivvertraglichen Mindestgehälter. Dies würde zu einem Kaufkraftverlust führen und ist für uns inakzeptabel. Die Beschäftigten erleben eine ständige Arbeitsverdichtung und leisten mit hoher Flexibilität und enormen Einsatz jeden Tag einen wertvollen Beitrag für unsere Gesellschaft. Die Blockadehaltung der Arbeitgeber in Sachen Arbeitszeitverkürzung ist für uns unverständlich, vor allem weil wir uns im letzten Jahr gemeinsam mit den Arbeitgebern intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt haben. Ebenso unverständlich ist die Verweigerung der Arbeitgeber die Kompetenzerweiterung in den Berufen des GuKG (Gesundheits- und Krankenpflegegesetz) finanziell abzugelten, obwohl in vielen Bundesländern diese für die Beschäftigten im öffentlichen Bereich bereits erfolgt ist. Hier darf der private Gesundheits- und Pflegebereich nicht benachteiligt werden.

Betriebsversammlungen geplant

Am 18. Jänner 2018 fand – als Reaktion auf die Blockadehaltung der Arbeitgeber – in Wien eine BetriebsrätInnenkonferenz aller Betriebsräte im Sozial- und Gesundheitsbereich statt. Hier sprachen wir über Möglichkeiten, die wir als ArbeitnehmerInnen haben, um die Forderungen durchzusetzen. Als ersten Schritt werden wir Betriebsversammlungen ansetzen, wobei wir, die ArbeitnehmerInnen von RdK, uns mit unseren KollegInnen aus den anderen betroffenen Trägervereinen koordinieren.

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Kollektivvertragsverhandlungen – Update

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

wir möchten die neuesten Informationen aus den Kollektivvertragsverhandlungen weitergeben, die wir soeben von der GPA-djp bekommen haben (alle Informationen zu den Kollektivvertragsverhandlungen und die Forderungsprogramme findet Ihr hier):

Nach der Forderungsübergabe am 27. November fand heute, am 5. Dezember 2017, die erste Kollektivvertragsrunde für die rund 100.000 Beschäftigten in der Sozialwirtschaft Österreich statt. Beiden Verhandlungspartnern ist bewusst, dass der SWÖ Kollektivvertrag auch für andere Kollektivverträge eine wichtige Vorbildwirkung hat. Die Arbeitgeber meinen daher, dass Veränderungen nur in kleinen Schritten zu machen sind, während die Gewerkschaften die Arbeitgeber zu mehr Mut aufgefordert haben.

Danach haben wir unsere Hauptforderungen nochmals mit Nachdruck vorgebracht:

  • Eine deutliche Erhöhung der Realeinkommen
  • Die 35-Stunden-Woche bei vollem Lohn- und Gehaltsausgleich und Personalausgleich
  • Anpassung der Bezahlung jener Berufe die von der GuKG-Novelle betroffen hat

Danach haben die Arbeitgeber die rahmenrechtlichen Forderungen der ArbeitnehmerInnen bewertet. Bei vielen Punkten sehen sie keine Möglichkeit Verbesserungen zuzustimmen. Wir haben anderseits die Forderungspunkte der Arbeitgeber (zB längere Durchrechnungszeiträume, Verkürzung der täglichen Ruhezeiten und Sonderbestimmungen für bestimmte Bereiche) hinterfragt und auf Unklarheiten hingewiesen.

Im Anschluss wurde das Forderungsprogramm der ArbeitnehmerInnen konkretisiert und ausführlich besprochen. Die Diskussion hat gezeigt, dass es zwar Verständnis für die Forderungen der ArbeitnehmerInnen-Seite gibt, die Arbeitgeber aber kaum Handlungsspielraum bei den rahmenrechtlichen Forderungen sehen. Die Arbeitgeber schlagen vor, über eine Reduktion der Arbeitsbelastung mit uns zu reden, sehen aber den Zusammenhang zu unseren Forderungen nicht.

In der heutigen Verhandlung wurde noch nicht über die entgeltrechtlichen Vorstellungen gesprochen.

Die Kollektivvertragsverhandlungen werden, wie vereinbart, am 11. Jänner fortgesetzt.

Gemeinsam stärker werden:

Auch heuer wollen wir stärker werden und mehr Gewerkschaftsmitglieder gewinnen. Denn mehr Mitglieder bedeuten eine bessere Absicherung unserer Rechte, regelmäßige Gehaltserhöhungen, niedrigere Arbeitszeiten und bessere Arbeitsbedingungen. Bitte dieses Infoblatt anschauen, ausdrucken und weitergeben, Danke schön!!!

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