Mobbing am Arbeitsplatz

Im Rahmen unserer Befragung wurde an uns der Wunsch herangetragen, Informationen zum Thema “Mobbing” weiterzugeben. Dies tun wir hiermit gern, indem wir eine Broschüre verlinken, die von der Arbeiterkammer zu diesem Thema herausgegeben wurde. Außerdem findet ihr hier in diesem Beitrag weiterführende Informationen (s.u.).

Wir bitten euch darum, sollte es in euren Einrichtungen dazu kommen, bzw. wenn ihr davon erfährt, uns zu kontaktieren. Wir werden unser möglichstes tun, um euch bzw. eure KollegInnen zu unterstützen. Alle Anfragen werden natürlich vertraulich behandelt.

In der o.g. Broschüre wird eine ausführliche Beschreibung von Mobbing, der Mobbingphasen, verschiedener Arten von Mobbing, aber auch von Möglichkeiten, als Betroffene(r), als KollegIn, als LeiterIn… darauf zu reagieren. Konkrete Tipps wie Mobbing-Tagebuch … werden gezeigt. Schließlich werden auch rechtliche Rahmenbedingungen ausführlich beschrieben.

Information der AK: Sie werden gemobbt?

Viele ArbeitnehmerInnen klagen über Konflikte, die das Arbeitsleben vergiften, die Freude am Job vermiesen, jede Motivation töten und bis ins Privatleben nachwirken. Unbewältigte Konflikte können im Extremfall sogar krank machen. Dabei gibt es ein paar ganz einfache Regeln für den richtigen Umgang mit Konflikten im Betrieb.

Auseinandersetzungen am Arbeitsplatz kommen täglich vor – zwischen Arbeitskollegen genauso wie zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern. Das ist “normal” und weder gut noch schlecht. Üblicherweise werden die Streitereien durch Kompromisse gelöst. Werden Konflikte jedoch nicht aufgegriffen, bleiben Missverständnisse zurück. Diese können im schlimmsten Fall zu Mobbing-Übergriffen im Betrieb führen.

Was bedeutet Mobbing?

Mobbing bedeutet “jemanden anpöbeln, angreifen, attackieren”. Ziel ist Ausgrenzung oder Vertreibung vom Arbeitsplatz. Mobbing macht physisch und/oder psychisch krank und zerstört das Selbstwertgefühl.

Mobbing ist gekennzeichnet durch

konfliktbelastete bzw. feindliche Kommunikation am Arbeitsplatz (Worte, Gesten, Gesprächsverweigerung)                                                                    

  • regelmäßige Angriffe auf eine Person über längere Zeit
  • dauernde deutliche Unterlegenheit der betroffenen Person.

Schadenersatz für Mobbing-Opfer

Seit 1. Juli letzten Jahres haben Mobbing-Opfer erstmals Anspruch auf Schadenersatz: wenn die Mobbing-Handlungen glaubhaft gemacht werden können und aus bestimmten Diskriminierungsgründen erfolgt sind, steht der betroffenen Person Anspruch auf den Ersatz des erlittenen Schadens zu. Dazu gehören Behandlungskosten, Kosten für psychologische Hilfe, sowie ein Anspruch auf Schadenersatz für die persönliche Beeinträchtigung. Ein seelisches Schmerzensgeld also. Wichtig dafür ist, Beweise für die Mobbinghandlung zu sammeln: wie Mails oder Bestätigungen von Kollegen, die beim Vorfall anwesend waren. Der Anspruch besteht gegenüber dem Belästiger und auch dem Arbeitgeber, wenn dieser keine Schritte unternimmt, um Abhilfe zu schaffen.

Auseinandersetzungen am Arbeitsplatz kommen täglich vor – zwischen Arbeitskollegen genauso wie zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern. Das ist “normal” und weder gut noch schlecht. Üblicherweise werden die Streitereien durch Kompromisse gelöst. Werden Konflikte jedoch nicht aufgegriffen, bleiben Missverständnisse zurück. Diese können im schlimmsten Fall zu Mobbing-Übergriffen im Betrieb führen.

Wenn der Konflikt eskaliert …

Es gibt eine Reihe von Anzeichen dafür, dass ein Konflikt nicht mehr ohne Hilfe von Außenstehenden gelöst werden kann. Wenn Sie bereits unter Schlafstörungen leiden, wenn ein Gefühl der Hilflosigkeit Sie nicht mehr loslässt, wenn Ihr Selbstwertgefühl und Ihr Selbstvertrauen schwinden, wenn Sie sich immer unsicherer und sprachloser fühlen, oder wenn Sie einfach selbst den Eindruck haben, dass Sie mit der Konfliktsituation alleine nicht mehr fertig werden, dann läuten bereits die Alarmglocken.

Ein sicheres Alarmzeichen ist es auch, wenn eine der Konfliktparteien im Zuge einer Auseinandersetzung öffentlich bloßgestellt oder blamiert wird. In diesem Fall besteht große Gefahr, dass der Konflikt bösartig wird und wirklich schlimme Folgen haben könnte.

Wo finde ich Hilfe bei Mobbing?

Sie brauchen eine professionelle Konfliktberatung, wenn Schlafstörungen, zunehmende Hilflosigkeit, Unsicherheit und Sprachlosigkeit auftreten und Ihr Selbstwertgefühl schwindet, weil Sie öffentlich bloßgestellt oder gemobbt werden. Ein erster Schritt könnte sein, sich an Ihren Betriebsrat/Ihre Betriebsrätin oder an den Betriebsarzt/die Betriebsärztin zu wenden. Oder Sie kontaktieren die Arbeitsrechtsberatung der Arbeiterkammer Ihres Bundeslandes.

Wie kann ich anderen im Konfliktfall helfen?

Menschen, die in einem Konfliktfall um Hilfe gebeten werden, fühlen sich meist aufgefordert, für einen der beiden Gegner Partei zu ergreifen. Wer wirklich helfen will, sollte genau das nicht tun. Menschliche Anteilnahme ja, einseitige Parteinahme nein. Klärend wirkt in jedem Fall geduldiges Zuhören und bewertungsfreies Nachfragen.

Versuchen Sie, die Gefühle und im Konflikt frustrierten Grundbedürfnisse der Hilfesuchenden zu beschreiben. Fragen Sie nach, ob Ihre Vermutungen zutreffen. Erst wenn man Sie ausdrücklich darum bittet, geben Sie einen Rat.

Wenn Sie das Gefühl haben, dass der Kollege oder die Kollegin in Folge des Konflikts bereits psychisch erkrankt ist, dann raten Sie, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

TIPP

Anhand einer Mobbing-Checkliste können Sie klären, ob Sie ein alltäglicher Konflikt am Arbeitsplatz belastet oder ob Sie gemobbt werden. Halten Sie die Vorfälle detailliert in einem Mobbing-Tagebuch fest!

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